1. Europäische Mariapoli

2800 Teilnehmer aus ganz Europa bei einem Sommertreffen in den Dolomiten. Ein sehr lebendiges Experimentierfeld für ein geeintes Europa!

Neu an der Einheit Europas arbeiten. Freundschaft über Spaltung stellen und neu an der Einheit Europas arbeiten: das ist der Hintergrund und das Anliegen der großen internationalen Begegnung in den Dolomiten. Bei der Neuauflage der „Mariapoli“ (Stadt Mariens) nach genau 70 Jahren trafen sich im Juli und August über 2800 Menschen aus 35 Ländern in Fiera di Primiero und San Martino di Castrozza

Die Orte, an denen die ersten Mariapolis der entstehenden Fokolar-Bewegung zwischen 1949 und 1959 stattgefunden hatten, waren auch jetzt jede Woche von ca. 700 Teilnehmern bevölkert – vom Säugling bis ins Seniorenalter, aus nahezu allen europäischen Regionen von Moskau bis Lissabon, von Stockholm bis Palermo.

„Aim high – hoch hinaus!“ war der Titel, unter dem die interaktiv gestalteten Wochen standen. Sie wurden von einem internationalen Team vorbereitet. Es gab gemeinsame Elemente in einem großen Festzelt, Workshops und Foren zu Themen des interkulturellen Dialogs und Diskussionen zu gesellschaftspolitischen Fragen mit vielen lebendigen Zeugnissen und Berichten von Teilnehmern aus verschiedenen Ländern. Und natürlich Wanderungen und Touren für unterschiedliche Zielgruppen in die traumhafte Bergwelt rund um den Rolle-Pass.
„Ich hätte nie gedacht, wieviele Menschen man in kurzer Zeit so intensiv kennenlernen kann“, war der Kommentar einer Augsburgerin nach der letzten Woche, die mit einem besonderen Festakt zu Ende ging.

Anfang August wurde im kleinen Ort Tonadico eine Straße nach der Fokolare-Gründerin Chiara Lubich benannt. Hier hatte die gebürtige Trientnerin 1949 mit einigen Freundinnen in einer kleinen „Baita“ Ferien gemacht und war bis 1959 jedes Jahr wiedergekommen. Immer mehr Menschen kamen dazu und ließen sich von den Impulsen der Spiritualität der sich schnell verbreitenden Fokolar-Gemeinschaft inspirieren.
Am 10. August 2019 weihten nun Bürgermeister, Erzbischof und Vertreter aus Politik und Gesellschaft zusammen mit gut 1000 Gästen die „Via Chiara Lubich“ ein. Im anschließenden Gottesdienst schlossen die Teilnehmer der „Mariapoli“ ein Bündnis stellvertretend für die Völker Europas: „Wir wollen uns angesichts politischer, sozialer und wirtschaftlicher Herausforderungen einsetzen, die Heimat des anderen zu lieben wie unsere eigene. Wir wollen alles daran setzen, dass die Achtung und Wertschätzung unter den Staaten wachsen kann und zu gegenseitiger Liebe wird“, hieß es unter anderem darin. Für viele Teilnehmer war das nach der gemeinsamen Woche mehr als nur ein Vorsatz sondern eine bereits miteinander gelebte Realität.
„Wir wollten einen Raum schaffen, damit Menschen aus verschiedenen Teilen Europas sich kennenlernen, näherkommen und Grenzen überwinden können, damit Einheit in Europa auch persönlich erfahrbar wird“, hatten Maria Magerl und Peter Forst vom Koordinationsteam sich gewünscht. Die bewegenden Abschiedsszenen am Ende jeder Woche, der Wunsch, ähnliche Angebote in den kommenden Jahren zu wiederholen, zeigen, dass der Bedarf durchaus gegeben ist.

 

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