Gelebte Geschwisterlichkeit

Gelebte Geschwisterlichkeit in den Vereinigten Staaten, in Pakistan und auf den Philippinen. Überall kümmern sich Menschen durch „kleine“ Aktionen um Andere.

VEREINIGTE STAATEN

Stephanie: An einem Samstagmorgen kurz vor der Wahl fuhr ich zur Messe und bemerkte, dass ein Wahlkampfplakat beschmutzt worden war. Es war ein großes, von Hand gemaltes Bild für jenen Kandidaten, den ich selber nicht unterstütze. Trotzdem machte es mich traurig zu sehen, wie das Wahlkampfschild entstellt worden war. Ich wünschte, ich hätte Zeit gehabt, anzuhalten und dem Besitzer anzubieten, es neu zu malen. Stattdessen kam mir die Idee, ihm eine Schachtel Kekse zu bringen. 

Als ich aus dem Auto ausstieg, hatte ich ein wenig Angst, denn der Besitzer begutachtete gerade den Schaden und war sehr wütend. 

Ich sagte ihm, was mir durch den Kopf gegangen war und dass ich ihm die Kekse geben wolle, da ich nicht anbieten könne, diesen Schaden zu beheben. Er fing an über seine Meinung zu der bevorstehenden Wahl und über die Vorgehensweise zu sprechen. Dann wollte er von mir wissen, was ich darüber dachte. An diesem Punkt kam seine Frau hinzu und sagte: „Schau mal, was es für Leute gibt ...“ und machte einige Verallgemeinerungen. Er drehte sich zu ihr um und sagte: „Das kannst du so nicht sagen, denn sie hier hat uns gerade Kekse gebracht.“ Als wir uns verabschiedeten, hatten wir beide mehr Respekt voreinander. Ich bin überzeugt, dass das die Frucht meines Versuchs war, für eine vereinte Welt zu leben.

 

PAKISTAN

Shalom: Hallo, mein Name ist Shalom, ich komme aus Karatschi und möchte euch eine Erfahrung erzählen. Vor der Pandemie wollte ich mir unbedingt ein Fahrrad kaufen und habe angefangen, dafür Geld beiseite zu legen. Aber dann ist die Pandemie ausgebrochen. Als ich einmal mit meinem Vater unterwegs war, habe ich viele arme Menschen gesehen. Sie taten mir sehr leid und so dachte ich, mein Erspartes nicht für das Fahrrad zu verwenden, sondern sie den armen Leuten zu geben. Als ich wieder in der Stadt unterwegs war, gab ich ihnen mein Geld. Das ist eine kleine Erfahrung, über die ich sehr glücklich bin. Danke.

 

PHILIPPINEN

Pao: Wir wollten am 1. August 2020 heiraten.

Cheska: Wir hatten eine tolle, kreative  Hochzeitsfeier in meiner Heimatstadt vorbereitet für unsere Familien und all unsere Freunde. Doch dann kam COVID und blockierte alles auf unbestimmte Zeit. 

Pao: Zuerst dachten wir, dass die Pandemie nicht bis zu unserem Hochzeitstag dauern würde, aber wir irrten uns. Schließlich beschlossen wir, trotz der Einschränkungen zu heiraten. 

Cheska: So waren wir bereit, unsere ursprünglichen Pläne aufzugeben. Natürlich hofften wir sehr, dass wenigstens unsere Eltern dabei sein konnten.

Pao: Aber auch das war nicht möglich, denn mein Vater lebt in den Vereinigten Staaten und Cheskas Eltern zwei Flugstunden entfernt. Also mussten wir auch darauf verzichten. So waren außer uns beiden nur ein Priester und zwei Trauzeugen dabei, das absolute Minimum. 

CheskaWir konnten so den wahren Sinn der Ehe zelebrieren: Ein heiliger Bund zwischen uns beiden und mit Gott. Etwas, das ich durch unsere Beziehung gelernt habe ist, dass wir, wenn wir alles „loslassen“ und uns Gott anvertrauen, viel mehr erhalten, als wir erbeten haben.

 

(aus der Nachrichtensendung der Fokolar-Bewegung vom Dez. 2020)

 

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